Inklusives Segeln
Im Segelsport können Bedingungen geschaffen werden, die es Menschen mit und ohne Behinderungen erlauben, ohne Wertungsfaktoren und Diskriminierung untereinander gegeneinander in den sportlichen Wettbewerb zu treten. Die 2.4 Meter Rennklasse ist dafür besonders geeignet, das richtige Boot für eine Person, Seglerinnen und Segler jeden Alters, für Regattasegler und alle Menschen, die mit oder ohne eine Behinderung mit gleichen Chancen segeln wollen.
In diesem Ein-Personen-Boot sitzt man im Rumpf und kann alle Bedienelemente im Sitzen erreichen. Das Boot segelt sich gutmütig und doch anspruchsvoll, ist dank einbauten Auftriebskörpern unsinkbar und dank 180kg Innenballast auch unkenterbar. Das Innenleben des Bootes kann dabei so gestaltet werden, dass individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden können (individuell angepasste Leinenführung, Steuerung mit Füßen und/oder Händen etc.). Die 2.4 Meter Rennklasse besitzt dabei eine klassisch-elegante Rumpfform und alle Trimmeinrichtungen wie größere Kielboote. Es handelt sich um eine Konstruktionsklasse, das heißt die Boote werden in eine Formel designed, in der als Ergebnis 2.4 Meter herauskommt; Typische Werte sind 4,2m für die Länge und 80 cm für die Breite, 7,5m² Segelfläche (Vorsegel, Großsegel). Die Bootsklasse wird weltweit gesegelt. Die Nähe zu Wind, Wasser und Wellen machen das Segeln in diesem Boot zu einem besonderen Erlebnis. Nicht Gewicht, Kraft, Ausdauer und Koordination entscheiden über Platzierung, sondern das seglerische Können: Strategie, Taktik, Gefühl für Wind und Wellen und Erfahrung. Wird in vielen Sportarten streng getrennt zwischen Geschlechtern, jung und alt Menschen mit und ohne Behinderung, so wird in der 2.4 Meter Rennklasse die Inklusion und Gemeinschaft gelebt.
Das Inklusive Segeln beim SCTWV
In den 1990er-Jahren begann unter Ansgar Rudisch die erste Initiative zum Segeln für Menschen mit Behinderung mit zwei Booten der Mini-12er-Klasse. Nach einigen Jahren Pause wurden in Rahmen eines Projektes mit dem Reha-Zentrum Bad Häring 2013 unter der Initiative von Reinhard Glanz die Mini12er reaktiviert. 2017 beteiligte sich der SCTWV dann an der Initiative „Vision Integration“ des österreichischen Segelverbandes, zwei Boote der 2.4 Meter Rennklasse konnten angeschafft werden; später wurden diese high-tech-Geschosse durch zwei gebrauchte Boote ergänzt. Die Tiroler 2.4mR-Flotte ist damit die größte in Österreich, am Achensee wird jährlich um die Tiroler Landesmeisterschaft gesegelt. Unsere SeglerInnen haben erfolgreich an Welt- und Europameisterschaften teilgenommen, der SCTWV stellte Top-Platzierungen in Staatsmeisterschaften, es finden regelmäßgie Trainings statt.
Kontakt: sport@sctwv.at